Nachhaltigkeit und Digitalisierung gestalten

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Die STORIES

Interviews zur Nachhaltigkeit

Wir haben die teilnehmenden Unternehmen nach ihren Erfahrungen im Projekt befragt: Wie war die Ausgangslage? Warum seid ihr ins Projekt gestartet? Wie zufrieden seid ihr?

Hier gibt es die Antworten zum Nachlesen!

artSIP

Jasmin: Ich bin Jasmin Dhanani , Mitgründerin von artSIP, dem ersten Fitnessstudio für Kreativität und mentale Gesundheit, und das ist mein Mitgründer Jürgen Neubauer. Und gemeinsam haben wir es uns zur Vision gemacht, Kreativität für alle erlebbar zu machen und auf systematischer Forschungsbasis die mentale Gesundheit zu stärken.

Jürgen: Wir bieten kreative Workshops an, wie Gewürzmischen, Malen, Zeichnen, Impro-Schauspiel und mehr, die gezielt mentale Gesundheitsparameter stärken – sowohl im Bereich Kreativität als auch mentale Gesundheit.

Worum geht es in eurem Enabling Transformation Projekt?

Jasmin: Unser Ziel ist es, die CO₂-Emissionen gezielt um 50 % zu reduzieren, insbesondere im Bereich unserer Software, einschließlich unserer Webseite und aller damit verbundenen Angebote, die wir barrierefrei gestalten möchten.

Jürgen: Konkret bedeutet das, kritisch zu hinterfragen, ob bestimmte Inhalte, wie Bilder, notwendig sind oder durch Text ersetzt werden können. So lassen sich Ladezeiten reduzieren und dadurch Emissionen senken.

Welche Chancen seht ihr als Unternehmen darin, dass ihr die nachhaltige Transformation aktiv vorantreibt?

Jürgen: In der zunehmenden Digitalisierung sehen wir eine große Chance, da oft angenommen wird, sie sei automatisch ressourcenschonender. Das ist jedoch nicht immer der Fall, und selbst in diesen Fällen steckt noch enormes Potenzial. Wir möchten aktiv dazu beitragen, diese Potenziale auszuschöpfen und einen bedeutenden Unterschied zu machen.

Welche Ergebnisse sind erzielt worden? 

Jürgen: Wir befinden uns derzeit in der Phase der Konzepterstellung. Es gibt bereits erste Prototypen, die einen groben Überblick geben. Nun arbeiten wir daran, tiefer ins Detail zu gehen, weitere Potenziale zu entdecken und unnötige Ressourcenfresser gezielt zu identifizieren und zu eliminieren.

" Wir würden uns auf jeden Fall wieder für das Projekt entscheiden. Es ist super spannend, dass wir durch Software und Digitalisierung einen so großen CO₂-Reduktionshebel haben. "

Jasmin: Also es gibt einige Tools, um festzustellen, wie viel CO2-Emissionen eigentlich eine Webpage oder eine Software produziert. Und es war schon mal sehr schockierend, dass es bei uns sehr, sehr hoch ist. Und durch das jetzige Unternehmen, mit dem wir eben das neue Branding machen und die neue Software gestalten, haben wir feststellen können, dass wir bis zu 50 Prozent jetzt einsparen können und haben jetzt den ersten Prototypen. Und das ist echt sehr spannend und supercool.

Welche Erfolge habt ihr mit eurem Projekt erreicht? 

Jasmin: Der Erfolg des Projekts liegt darin, dass wir den ersten Prototypen entwickelt haben. Mithilfe von Tools zur Berechnung der CO2-Emissionen von Webseiten und Software haben wir erkannt, dass die Emissionen bei uns zunächst sehr hoch waren. Durch die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das unser neues Branding und die Software gestaltet, konnten wir jedoch herausfinden, dass wir bis zu 50 Prozent der Emissionen einsparen können. Der Prototyp ist jetzt bereits fertig, was einen echten Erfolg für uns darstellt.

Welche Ergebnisse sollen am Projektende stehen?

Jürgen: Das Hauptziel des Projekts ist es, ein Website- und Softwarekonzept zu entwickeln, das sowohl Ressourceneinsparungen als auch eine CO₂-Reduktion erzielt. Wir möchten die größten Emissionsfresser identifizieren und konkrete Lösungen erarbeiten, um diese zu minimieren, etwa durch effizientere Gestaltung von Seiten und Interfaces. Dabei ist es uns auch wichtig, die Barrierefreiheit zu verbessern.

 

Jasmin: Vielleicht auch, dass nicht alle Inhalte sofort geladen werden müssen, sondern nur diejenigen, die für die jeweilige Aktivität relevant sind. Das hilft, den Ressourcenverbrauch zu verringern, indem unnötige Daten vermieden werden.

Welche nächsten Schritte stehen an?

Jürgen: Die nächsten Schritte bestehen darin, weiterhin konkret Potenziale zur CO₂-Einsparung in unserer Software zu identifizieren und passende Lösungen zu entwickeln. Am Ende möchten wir einen Prototypen mit einer CO₂-optimierten Software vorweisen können.

Welche Aha-Momente gab es während des Projekts? Was hat dich überrascht oder begeistert? 

Jürgen: Man lernt schnell, dass der größte Hebel für eine effektive Reduktion darin liegt, das Wesentliche noch besser zu kommunizieren – und das ist nicht immer intuitiv.

Würdet ihr euch heute nochmal für euer Projekt entscheiden und warum?

Jasmin: Wir würden uns auf jeden Fall wieder für das Projekt entscheiden. Es ist super spannend, dass wir durch Software und Digitalisierung einen so großen CO₂-Reduktionshebel haben. Bis jetzt haben wir es keineswegs bereut, im Gegenteil – es ist wirklich wahnsinnig spannend, und wir freuen uns sehr auf die Ergebnisse.

Wie unterscheidet sich dieses Projekt von anderen Förderprojekten?

Jürgen: Dieses Förderprojekt unterscheidet sich dadurch, dass man bereits vorab gezielt mit den Betreuern des HTS-Clusters ein Screening durchführt, um Potenziale zu identifizieren. So geht man mit einem fundierten Basis-Input in den eigentlichen Start des Projekts.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in eurem Projekt und welche Themen werden bearbeitet?

Jasmin: Nachhaltigkeit spielt für uns eine zentrale Rolle, da wir als Social Business den Fokus auf Impact legen. Im Rahmen dieses Projekts adressieren wir sowohl die CO₂-Reduktion als auch die Verbesserung der Barrierefreiheit. Unser Ziel ist es, auf unserer Website transparent darzustellen, wie viel CO₂ wir einsparen und welche Workshops barrierefrei zugänglich sind.

NEUROTH

Mein Name ist Bernhard Wallner, und ich bin bei Neuroth tätig. Wir sind österreichweit als Hörakustiker aktiv und versorgen Menschen mit Hörproblemen mit Hörgeräten. Tatsächlich sind wir in acht Ländern in Europa tätig. In meiner Rolle als Nachhaltigkeitsmanager kümmere ich mich um die entsprechenden Themen.

Was war eure Ausgangslage vor Projektbeginn? 

Wir standen vor der Herausforderung, eine Nachhaltigkeitsberichterstattung abliefern zu müssen, die das Wirtschaftsjahr 25/26 betrifft. Dabei haben wir uns die Frage gestellt, wie wir das am besten lösen können. Sollen wir alles intern aufbauen oder möchten wir mit externen Partnern zusammenarbeiten? Dann ist das HTS-Cluster auf uns zugekommen, hat die Förderung vorgestellt, und es war uns schnell klar, dass wir im Rahmen dieser Förderung ein Beratungsunternehmen beauftragen und die Lösung gemeinsam mit dem HTS-Cluster erarbeiten möchten.

Welche Chancen seht ihr als Unternehmen darin, dass ihr die nachhaltige Transformation aktiv vorantreibt?

Auf der einen Seite sehe ich das als Pflicht und rechtliche Anforderung – wir müssen das tun. Auf der anderen Seite aber auch als Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, einen Bericht zu erstellen, der nicht-finanzielle Kennzahlen veröffentlicht und darstellt, wie wir im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung aufgestellt sind.

" Das Cluster-Netzwerk von HTS bietet ausgezeichnete Möglichkeiten, sich mit anderen Teilnehmern zu vernetzen. "

Welche nächsten Schritte stehen an?

Wir stehen jetzt am Anfang unserer Reise, das heißt, wir befinden uns gerade in der Phase der Wesentlichkeitsanalyse, die für die Nachhaltigkeitsberichterstattung vorausgesetzt wird. Diese werden wir in den kommenden Monaten durchführen. Danach geht es in die Datensammlung, Datenauswertung und die Erstellung von Datenmodellen. Anschließend starten wir mit der Umsetzung und hoffen, bald einen fertigen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen zu können.

Welche Aha-Momente gab es während des Projekts? 

Überrascht hat mich, wie umfangreich die gesamte Nachhaltigkeitsberichterstattung ist. Wie viele Abteilungen daran beteiligt sind, welche Daten benötigt werden und dass sie die gesamte Wertschöpfungskette betrifft – nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch alles, was davor und danach mit dem Produkt geschieht.

Wie würdet ihr die Zusammenarbeit mit euren externen Beratern beschreiben?

Die Zusammenarbeit mit unseren externen Beratern war sehr gut. Wir stehen in engem Kontakt und haben einen regelmäßigen, wöchentlichen Austausch, was für uns besonders wichtig ist. Gerade in einem so neuen Bereich ist das Fachwissen, das uns externe Partner vermitteln, von großer Bedeutung.

Welche Chancen siehst du im Clusternetzwerk? 

Das Cluster-Netzwerk von HTS bietet ausgezeichnete Möglichkeiten, sich mit anderen Teilnehmern zu vernetzen. Es ermöglicht Benchmarking, bei dem man prüft, was man verbessern kann und wie es in anderen Unternehmen funktioniert. Das ist wirklich sehr wertvoll.

Was hat dir am Projekt am meisten Spaß gemacht?

Das Arbeiten an der Zukunft unseres Planeten.

PAYER

Daniela: Mein Name ist Daniela Riedler. Ich bin bei der PAYER Group für People & Culture, Marketing und den Bereich Sustainability verantwortlich. Als Teil des Management-Teams freut es mich besonders, dass Nachhaltigkeit bei uns einen hohen Stellenwert hat und wir dieses Thema strategisch von der obersten Ebene aus angehen können.

Die PAYER Group ist ein Entwicklungs- und Fertigungspartner für globale Kunden. Unsere Kunden sowie deren Endkunden sind weltweit vertreten. Gemeinsam mit unseren strategischen Partnern entwickeln wir Projekte und betreiben Fertigungsstandorte. In der Steiermark sind wir konkret in St. Bartholomä ansässig.

Adrian: Mein Name ist Adrian Danzl. Ich bin 27 Jahre alt und bei der PAYER Group für Nachhaltigkeit zuständig. Ich bin der einzige im Team, der sich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigt und daher in alle Projekte eingebunden ist, die Nachhaltigkeit betreffen.

Worum geht es in eurem Enabling Transformation Projekt?

Adrian: Bei unserem Projekt ging es darum, die Nachhaltigkeit bei PAYER weiter voranzutreiben. Die Schwerpunkte im Beratungsprojekt orientierten sich einerseits stark an der ESRS-Berichterstattung. Wir haben überprüft, wo wir mit unserem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht stehen, den wir im April dieses Jahres veröffentlicht haben: Welche Anforderungen haben wir bereits erfüllt, und welche fehlen noch?
Zweitens haben wir Maßnahmen entwickelt und einen Konzeptplan erstellt, um einen nachhaltigen Übergang in der Lieferkette von PAYER sowie im Produktportfolio zu ermöglichen.
Drittens haben wir analysiert, wie wir alle notwendigen Daten erheben können, um eine vollständige Treibhausgasbilanz zu erstellen.

" Wir sind zu den Ergebnissen gekommen, die wir uns vorgestellt haben, und können insgesamt nur Positives über das gesamte Projekt berichten."

Welche Chancen seht ihr als Unternehmen darin, dass ihr die nachhaltige Transformation aktiv vorantreibt?

Daniela: Wir haben festgestellt, dass es bei unseren Produkten viele Komponenten gibt, die wir zukaufen. Genau in diesem Bereich der Lieferkette können wir die nachhaltige Transformation aktiv vorantreiben. 
Zum einen in unserer eigenen Produktion, wo wir beispielsweise CO₂ im Produktionsprozess einsparen können oder die Art, wie wir mit Abfällen umgehen, optimieren können. Zum anderen gibt es auch beim Einkauf von Rohmaterialien großes Potenzial. Wenn wir die Prozesslandschaft und den Einkauf genauer analysieren, erkennen wir hier großes Potenzial, nachhaltiger einzukaufen.
Die PAYER Group ist bekannt für alles, was mit Haarentfernung zu tun hat, insbesondere für den Surgical Clipper, der in der Medizintechnik vor Operationen zur Haarentfernung verwendet wird. Bei diesem Produkt haben wir ein umfassendes Lifecycle Assessment durchgeführt. Dabei haben wir jeden Bereich bis ins Detail analysiert: Wo entsteht CO₂-Ausstoß? Wie verhalten sich die Materialien? Auf dieser tiefen Detail-Ebene haben wir erkannt, wo wir ansetzen und welche Hebel wir nutzen können.

Adrian: Also Daniela, du hast es ja schon angesprochen – Treibhausgasemissionen entstehen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Von der Ressourcengewinnung über die Verwendungsphase bis hin zur Entsorgung des Produkts gibt es Emissionsquellen. Genau hier überschneiden sich auch die Themen, die wir im Beratungsprojekt bearbeitet haben.
Die Lebenszyklusanalyse eines Produkts ist eng mit seiner Treibhausgasbilanz verknüpft. Emissionen entstehen von der Gewinnung der Rohmaterialien über die Herstellung der einzelnen Komponenten bis hin zum Zusammenfügen des Endprodukts. Selbst nach der Nutzungsphase, wenn das Produkt entsorgt wird, spielen Emissionen eine Rolle – beispielsweise in der Wiederverwertung.

Was war eure Ausgangslage vor Projektbeginn?

Daniela: Durch das Assessment, das wir zu Beginn durchgeführt haben, konnten wir noch genauer erkennen, wo wir uns weiterentwickeln können, was für die PAYER Group wichtig ist und wo wir die Schwerpunkte für die Zukunft setzen sollten. Gemeinsam im Management-Team und mit Unterstützung des Clusters haben wir uns dann auf drei zentrale Themenbereiche geeinigt, die wir im Rahmen dieses Projekts Schritt für Schritt bearbeitet haben.

Welche Erfolge habt ihr mit eurem Projekt erreicht? 

Adrian: Einerseits haben wir uns intensiv mit der Aufarbeitung unseres Nachhaltigkeitsberichts beschäftigt, insbesondere in Bezug auf die ESRS-Kriterien. Dabei konnten wir den Erfolg erzielen, einen klaren Überblick darüber zu erhalten, welche Anforderungen wir bereits erfüllt haben, welche noch fehlen und worauf wir uns beim nächsten Bericht fokussieren müssen. So stellen wir sicher, dass wir, sobald wir berichtspflichtig sind, alle Anforderungen vollständig abdecken können.

Im Arbeitspaket zum nachhaltigen Übergang in der Lieferkette und im Produktportfolio haben wir unseren Status quo analysiert. Zudem wurden uns Maßnahmenvorschläge erarbeitet, mit denen wir schnell Fortschritte erzielen können, insbesondere durch die Umsetzung von sogenannten „low-hanging fruits“. Ein weiteres großes Plus ist die Berechnung der Scope-3-Emissionen, die sehr umfangreich ist und essenziell für ein vollständiges Treibhausgasinventar.

Daniela: Durch die Workshops, die wir durchgeführt haben, war das gesamte Management-Team eingebunden, was uns geholfen hat, Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit zu schaffen. Aber nicht nur das Management-Team war stark involviert – auch verschiedene andere Bereiche, wie beispielsweise der Einkauf, wurden intensiv eingebunden. Ich sehe das als eine Art Training oder Schulung, um die Mitarbeiter in ihren jeweiligen Bereichen für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.

Welche Überraschungen oder unerwartete Entwicklungen habt ihr erlebt? 

Adrian: Aus meiner Perspektive war es besonders interessant, dass der Anteil am Treibhausgasinventar von Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen so groß ausfällt.

Daniela: Ich finde, das Projekt ist sehr gut gelaufen – sowohl in Zusammenarbeit mit unseren Beratern als auch intern. Wir haben auch die Rückmeldung erhalten, dass die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert hat. Wir sind zu den Ergebnissen gekommen, die wir uns vorgestellt haben, und können insgesamt nur Positives über das gesamte Projekt berichten.

Wie geht die Reise weiter? 

Daniela: Die nächsten Schritte umfassen vor allem die abschließende Arbeit an den Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen sowie die Weiterentwicklung des Climate Transition Plans und der nachhaltigen Lieferkette. Wir haben erkannt, dass wir unsere Prozesse auch gruppenweit anpassen müssen, was wir bereits in Angriff genommen haben. Es ist spannend, dass dieses Projekt nicht nur den Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt hat, sondern auch andere Themen hervorgebracht hat, mit denen wir uns vorher nicht intensiv beschäftigt haben – wie beispielsweise die Vereinheitlichung unserer Prozesse im Bereich Supply Chain.

Adrian: Für die kommenden Monate bedeutet das konkret, dass wir das Treibhausgas-Inventar bis Ende 2024 abschließen werden. Bereits jetzt beginnen wir mit der Vorbereitung des nächsten Nachhaltigkeitsberichts. Dabei fließen die Erkenntnisse aus dem Beratungsprojekt ein, damit wir den nächsten Schritt machen und einen noch besseren Bericht veröffentlichen können.

LORENZ CONSULT

Mein Name ist Christian Lorenz. Ich bin Geschäftsführer in der Gesellschaft der Lorenz-Consult-ZT GmbH.

Wir begeistern uns für innovative Planungen von technologisch anspruchsvollen Gebäuden im Krankenhaus, in der Pharma und im Lebensmittelbereich.

Worum geht es in eurem Enabling Transformation Projekt?

Bei uns ging es um Nachhaltigkeit, weil sie einfach wichtig ist. Ich definiere Nachhaltigkeit so, dass wir mit den Ressourcen, die wir von der Erde bekommen, so umgehen, dass es uns gut geht, aber auch die nächste Generation noch davon profitieren kann.

Im Rahmen dieses Projekts haben wir die Nachhaltigkeitsstrategie für das Unternehmen entwickelt, sowohl im Hinblick auf das Business, also wie wir mit Nachhaltigkeit Geschäfte machen können, als auch in Bezug auf unsere eigene Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Welche Chancen seht ihr als Unternehmen darin, dass ihr die nachhaltige Transformation aktiv vorantreibt?

Ja, also da gibt es sehr viele Geschäftsmöglichkeiten. Wir wollen auch in diesem Bereich aktiv werden und mit Konzepten auf die Kunden zugehen, ihnen zeigen, was man tun kann und wie sie es umsetzen können, um das Geschäft weiterzuentwickeln. Gerade auch im Bereich des Umbaus und der Bestandsgebäude: Was kann man tun, um nachhaltig zu werden? Das ist genau das, was wir anstreben.

Warum seid ihr in euer Projekt gestartet?

Weil Nachhaltigkeit bei uns schon als Thema auf der Agenda stand. Wir haben bereits viel in den Projekten im Bereich Energieeffizienz gemacht, wollten uns aber weiterentwickeln. Dank des Human.technology Clusters sind wir auf dieses Projekt gestoßen, das uns mit viel Förderung und Unterstützung hilft, uns weiterzuentwickeln.

Welche Erfolge habt ihr mit eurem Projekt (bisher) erreicht?

Ein wesentlicher Erfolg, den wir erreicht haben, ist, dass wir unsere gesamte Unternehmensstrategie viel stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichtet haben. Dank des Projekts wussten wir nun genau, in welche Richtung wir gehen wollen. Dies haben wir in die Gesamtstrategie integriert, und darauf können wir jetzt sehr gut aufbauen, um uns weiterzuentwickeln.

" Dank des Human.technology Clusters sind wir auf dieses Projekt gestoßen, das uns mit viel Förderung und Unterstützung hilft, uns weiterzuentwickeln.. "

Welche Überraschungen oder unerwartete Entwicklungen habt ihr erlebt?

Was mich persönlich überrascht hat, ist, dass wir bereits viel tun. Wir fangen also nicht bei null an – vielleicht haben wir es nur nicht direkt ‚Nachhaltigkeit‘ genannt, aber wir haben schon einiges in diese Richtung unternommen. Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, ist, dass sehr viel auch mit der internen Organisation zu tun hat. Wir hatten Themen wie Innovationen und Innovationsmanagement, und wie man Nachhaltigkeitsmanagement integriert. Dass diese beiden Bereiche so gut zusammengegangen sind, hat mich ebenfalls positiv überrascht. Zudem war es für mich neu, den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes zu betrachten, anstatt nur die Errichtung. Das hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Gebäude nicht nur aus der Perspektive der Bauphase zu sehen, sondern auch deren Lebenszyklus mit einzubeziehen. Das wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen als bisher.

Wie geht die Reise weiter?

Der nächste Schritt auf unserer Reise war, eine Nachhaltigkeitsbeauftragte im Unternehmen zu finden, die sich dem Thema annimmt. Im nächsten Schritt wollen wir unsere eigene Nachhaltigkeit weiter vorantreiben, insbesondere im Bereich Mobilität, um auch intern Fortschritte zu erzielen. Das Thema Mobilität ist bei uns besonders wichtig. Darüber hinaus möchten wir uns verstärkt mit nachhaltigen Immobilien, dem Lebenszyklus von Gebäuden und dem Bestandsumbau befassen. Ziel ist es, die relevanten Themenblöcke zu definieren und Arbeitspakete zu schnüren, damit wir im Jahr 2025 das Thema nachhaltig weiterentwickeln können.

Welche Erkenntnisse nimmst du mit? Was hast du im Projekt gelernt?

Eine der wesentlichen Erkenntnisse, die ich mitnehme, ist, dass der Transformationsprozess, der konstruktive Dialog und das gemeinsame Entwickeln – auch mit dem Cluster – eine spannende Sache sind, die viel Austausch und Zusammenarbeit ermöglichen. Besonders wertvoll war, dass wir als Unternehmer im konstruktiven Miteinander sehr produktiv waren und viele Punkte aufgegriffen haben, die wir vorher gar nicht als Möglichkeiten gesehen haben. Im Endeffekt liegt nun ein dickes Papier mit vielen Aktivitäten auf dem Tisch, die wir priorisieren dürfen, um die Transformation erfolgreich voranzutreiben, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit.

 

Wie würdet ihr die Zusammenarbeit mit euren externen Beratern beschreiben?

Die Zusammenarbeit mit den externen Beratern war in zwei Punkten besonders professionell: Zum einen, wie sie die Thematik in Bezug auf die organisatorischen Strukturen und den Methodenaufbau angegangen sind, und zum anderen, wie sie uns dabei sehr gut unterstützt und abgeholt haben.

Wie zufrieden seid ihr mit der Wirkung eures Projekts?

Das Projekt wirkt sich auf zwei Ebenen aus: Zum einen intern, da das Thema Nachhaltigkeit bei uns sehr intensiv in den Strategietag eingeflossen ist. Damit bin ich sehr zufrieden. Es freut mich besonders, dass auch meine Mitarbeiter und mein Führungsteam sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Zum anderen sehen wir auch in der Außenwirkung, dass insbesondere bei öffentlichen Aufträgen und Anfragen das Thema Nachhaltigkeit immer stärker gefordert wird. Hier muss man wirklich gute Konzepte entwickeln, um erfolgreich zu sein.

Wie unterscheidet sich dieses Projekt von anderen Förderprojekten?

Der wesentliche Unterschied dieses Projekts im Vergleich zu anderen Förderprojekten liegt darin, dass der Cluster bereits mit dem Projekt zu uns gekommen ist. Dadurch mussten wir den gesamten Förderantrag und den bürokratischen Aufwand nicht selbst stellen, was bei anderen Projekten normalerweise sehr aufwendig ist. Ein weiterer Unterschied war die sehr professionelle Umsetzung des Projekts, angefangen bei der Auswahl des Beraters bis hin zum gesamten Prozess, den wir in kurzer Zeit erfolgreich abschließen konnten.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für Sie persönlich und wie beeinflusst sie Ihre Unternehmensführung?

Ja, das Thema Nachhaltigkeit hat auch viel mit den Generationen zu tun. Ich bin bereits die zweite Generation und durfte das Unternehmen von meinem Vater übernehmen. Meine Kinder stehen schon in den Startlöchern und möchten ebenfalls ins Unternehmen eintreten. Für mich ist es deshalb ganz entscheidend, ein Unternehmen zu übergeben, das nachhaltig agiert und über Generationen hinweg Bestand hat. Ich bin auch der Meinung, dass wir achtsam und wertschätzend mit den Ressourcen umgehen sollten, die uns die Erde zur Verfügung stellt, damit wir sie auch der nächsten Generation weitergeben können – genauso, wie wir sie von der Vorgängergeneration erhalten haben. Dieses Prinzip sowohl im Unternehmen als auch in unseren Projekten umzusetzen, ist für mich ein innerer Antrieb, dem wir folgen. Und das tun wir mit Freude.

Die STORIES

Interviews zur DIGITALISIERUNG

Wir haben die teilnehmenden Unternehmen nach ihren Erfahrungen im Projekt befragt: Wie war die Ausgangslage? Warum seid ihr ins Projekt gestartet? Wie zufrieden seid ihr?

Hier gibt es die Antworten zum Nachlesen!

BRAVE ANALYTICS

Mein Name ist Gerhard Prossliner, ich bin Co-Founder von Brave Analytics und leite bei uns die Finanzen sowie die Operations. Ursprünglich habe ich Medizintechnik studiert. Bei Brave Analytics entwickeln wir innovative Lösungen, die in der Forschung neue Einblicke in Partikelprozesse ermöglichen und gleichzeitig der Industrie eine revolutionäre Partikelcharakterisierung bieten – in Echtzeit und kontinuierlich.

Brave Analytics bietet innovative Lösungen in der Partikelcharakterisierung und -analytik. Diese Lösungen finden sowohl in der Grundlagenforschung Anwendung, um neue medizinische Erkenntnisse zu gewinnen, als auch in der Industrie, um automatisierte Prozesskontrollen und -steuerungen zu ermöglichen.

Worum geht es in eurem Enabling Transformation Projekt?

In unserem Projekt geht es darum, unsere Prozesse zu streamlinen und zu automatisieren, um sie effizienter zu gestalten. Wir sind mittlerweile 14 Mitarbeiter, und da wird es immer klarer, wie wichtig es ist, strukturierte Prozesse zu haben. Genau das haben wir im Rahmen dieses Projekts durch den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems (QM-System) und einer 9001-Zertifizierung erreicht. Dabei war uns besonders wichtig, alles digital und so optimiert wie möglich zu gestalten, da wir noch begrenzte Ressourcen haben.

Was war eure Ausgangslage vor Projektbeginn? Warum seid ihr in euer Projekt gestartet?

Wir sind in das Projekt gestartet, weil wir als Start-up ständig mit der Herausforderung konfrontiert sind, mit begrenzten Ressourcen effizient und fokussiert zu arbeiten. Ein funktionierendes Qualitätsmanagement-System (QM) kann dabei ein entscheidendes Instrument sein, um Prozesse zu optimieren und die Ressourcen bestmöglich zu nutzen. Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass wir ein QM-System benötigen, um unsere GPI rechtskonform zu führen, aber auch, um unsere täglichen Abläufe effizienter und produktiver zu gestalten. Oft wird QM als eine bürokratische Hürde wahrgenommen, aber durch die richtige Implementierung und eine digitale Ausrichtung kann es uns erheblich entlasten und tatsächlich einen Mehrwert bieten. Deswegen haben wir das Projekt gestartet – um ein QM-System zu entwickeln, das uns im Alltag unterstützt und gleichzeitig unsere digitale Transformation vorantreibt.

"Ich kann jedem nur empfehlen, sich diese Beratungsleistung zu holen, um Monate im Prozess zu sparen. "

Welche Ergebnisse sollen am Projektende stehen?

Am Ende des Projekts sollen klare, optimierte Prozesse stehen, die uns ermöglichen, effizienter und effektiver zu arbeiten. Wir möchten eine Struktur schaffen, bei der alle notwendigen Prozesse gut definiert sind und jeder im Team diese Prozesse leicht umsetzen kann. Gleichzeitig sollen wir unnötige Schritte eliminieren, um Ressourcen zu schonen.

 Im Vergleich zu euren Erwartungen zu Beginn – was kam anders als gedacht?

in überraschender Effekt für uns war definitiv, dass wir, obwohl wir ein kleines Team sind, in der Lage waren, das QM-System schneller zu entwickeln als größere Teams mit mehr Ressourcen. Trotz unserer begrenzten Personenzahl konnten wir die nötigen Strukturen effizient aufbauen und umsetzen. Das ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass wir eine sehr gute Beratungsleistung hatten, die uns hervorragend bei diesem Prozess begleitet hat.

Wie bewertet ihr die Ergebnisse und deren Einfluss auf euer Unternehmen?

Wir sind wirklich sehr zufrieden mit der Beratung, da sie äußerst praxisorientiert war. Der Berater hat sich intensiv mit unserer Situation auseinandergesetzt und viel wertvolles Sparring mit uns geführt. Er konnte schnell die Größe unseres Unternehmens einschätzen und gezielt herausfinden, was wir in diesem Prozess tatsächlich brauchen. Dadurch haben wir viel Zeit gespart und sind schneller vorangekommen, als wir ursprünglich erwartet hatten. Ich kann nur sagen: Daumen hoch! Ich kann jedem nur empfehlen, sich diese Beratungsleistung zu holen, um Monate im Prozess zu sparen.

Wie unterscheidet sich dieses Projekt von anderen Förderprojekten? Was war neu für euch in dieser Zusammenarbeit? Wie war die Antragstellung?

Ich sehe zwei wesentliche Vorteile: Zum einen eine hohe Förderrate, was bedeutet, dass der Eigenanteil relativ gering ist. Zum anderen entfällt der gesamte administrative Aufwand, wie Projektabrechnungen, Anträge, Beschreibungen und Reporting, da dies alles von der HTS übernommen wird.

Ein großes Lob an die HTS, denn die Zusammenarbeit ist wirklich sehr angenehm. Es funktioniert nicht nur auf einem professionellen Level hervorragend, sondern auch die persönliche Ebene wird sehr gut abgedeckt. Die Charaktere passen einfach gut zusammen, und es macht wirklich Spaß, mit der HTS zu arbeiten.

Welche Chancen siehst du im Clusternetzwerk? 

Die Frage lässt sich relativ schnell beantworten, wenn man sich die Entwicklung des Standorts in den letzten Jahren anschaut. Was Graz besonders macht, ist, dass es klein ist, aber enormes Potenzial bietet. Besonders spürbar ist die Energie, die gerade jetzt dort herrscht. Es ist eine lebendige, dynamische Atmosphäre, die von einer starken Willenskraft geprägt ist – eine Welle, auf der man sehr gut mitreiten kann.

COMMUMODO

Hallo, ich bin Simon Werba von CommuModo, wo ich als Managing Partner und Co-Founder tätig bin. Wir unterstützen aufgrund unserer schon jahrelang aufgebauten Expertise junge Startups, universitäre Spin-offs bzw. auch andere universitäre Projekte dabei, ihre Medizinprodukte zu entwickeln und in weiterer Folge zu zertifizieren. Das heißt, wir unterstützen bei sämtlichen Agenden, Dokumentationsprozessen und Hands-on, wenn es darum geht, ein Medizinprodukt durch sämtliche Entwicklungs- oder vorher Konzeptions-, Entwicklungs- und Zertifizierungsphasen zu bringen.

Was war eure Ausgangslage vor Projektbeginn? 

Wir haben unser Projekt gestartet, weil wir erkannt haben, dass wir nicht jedes Projekt, das an uns herangetragen wird, annehmen können. Daher haben wir überlegt, wie wir unsere traditionelle analoge Dienstleistung digitalisieren können, um eine größere Anzahl von Kundenanfragen effizient bedienen und unsere Services auf digitaler Ebene anbieten zu können. Zu Beginn des Projekts standen wir vor der Herausforderung, ein neues Geschäftsmodell zu entwickeln und eine neue Strategie zu erarbeiten. Bisher haben wir direkten, hands-on Support im klassischen People’s Business geleistet, jedoch festgestellt, dass dieses Konzept in seiner bisherigen Form nicht skalierbar ist.

Welche Chancen seht ihr als Unternehmen darin, dass ihr die digitale bzw. nachhaltige Transformation aktiv vorantreibt?

Die große Chance, die wir in der digitalen Transformation sehen, ist, dass wir unser bisher analoges Business-Modell, das wir am Markt etabliert haben, ins Digitale übertragen können. Und wie wir aus unternehmerischer Erfahrung wissen, ist alles, was digital ist, skalierbar und hat ein entsprechendes Wachstumspotential. Wenn wir nun unsere analog vermittelte Expertise in ein digitales Geschäftsmodell integrieren, haben wir nicht nur einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil, sondern auch unsere Kunden profitieren davon.

"Besonders hervorheben möchte ich die Umsetzung durch das HTS und die Unterstützung des Clusters, die wirklich erstklassig war. "

Welche Ergebnisse sind erzielt worden? 

Unser wichtigste Erfolg war die erfolgreiche Umsetzung des Projekts, bei dem es uns gelungen ist, unser analoges Geschäftsmodell in ein digitales zu überführen. Dabei haben wir nicht nur unsere eigenen Anforderungen an dieses digitale Geschäftsmodell erfüllt, sondern es ist uns auch gelungen, dieses Modell gezielt an den Bedürfnissen unserer Kunden zu entwickeln – und das vor allem durch das geförderte Projekt, das uns diese Anpassung ermöglicht hat.

Welche Überraschungen oder unerwartete Entwicklungen habt ihr erlebt? 

Eine große Überraschung für uns war, als wir den Markt genauer unter die Lupe nahmen und nach anderen digitalen Geschäftslösungen suchten. Der Aha-Moment war, dass viele unserer Mitbewerber, wenn man sie so nennen kann, entweder gar keine oder keine vergleichbaren digitalen Geschäftsmodelle anbieten – obwohl genau diese von unserer Zielgruppe, den Medizintechnik-Startups und -Unternehmern, stark nachgefragt werden.

Welche nächsten Schritte stehen an? 

Die Reise wird für uns so weitergehen, dass wir unser digitales Geschäftsmodell, das wir nun ausgearbeitet haben, auf den Markt bringen. Der erste Schritt besteht darin, unsere digitale Web-Präsenz fertigzustellen. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir dann aktiv in die Kundenakquise gehen.

Welche Erkenntnisse nimmst du mit? 

Die wichtigste Erkenntnis, die mein Team und ich aus diesem Projekt mitnehmen, ist, dass man in vielen kreativen Bereichen wirklich out-of-the-box denken muss. Es erfordert das Arbeiten in verschiedenen iterativen Schleifen und eine andere Perspektive, sowohl bei der Entwicklung von Produkten als auch bei der Konzeption von Geschäftsmodellen, als es in der traditionellen Produktentwicklung üblich ist.

Wie blickt ihr heute auf eure Erwartungen zu Projektbeginn zurück? Hat sich eure Perspektive verändert?

Die wesentliche Erwartung, die wir an das Projekt hatten, war, unser analoges Businessmodell in ein digitales umzuwandeln. In dieser Hinsicht war die Projektabwicklung und das gesamte Förderverfahren absolut perfekt geeignet. Besonders hervorheben möchte ich die Umsetzung durch das HTS und die Unterstützung des Clusters, die wirklich erstklassig war. Wir sind rundum zufrieden mit der Projektumsetzung und hätten uns keine bessere Betreuung wünschen können.

Wie bewertet ihr die Ergebnisse und deren Einfluss auf euer Unternehmen?

Die Wirkung des Projekts ist aus unserer Sicht wirklich groß und sehr zufriedenstellend. Besonders freut uns, dass die Kunden, die wir in den letzten Wochen und Monaten akquiriert haben oder bereits kontaktiert wurden, äußerst positives und begeistertes Feedback zu unserem digitalen Geschäftsmodell gegeben haben. Das erfüllt uns mit Stolz.

Wie unterscheidet sich dieses Projekt von anderen Förderprojekten? Was war neu für euch in dieser Zusammenarbeit? 

Aus unserer Sicht sind die beiden wichtigsten Unterscheidungskriterien im Vergleich zu anderen Förderangeboten sehr klare und strukturiert formulierte Formalkriterien. Der zweite Punkt ist, dass das gesamte Förderprojekt über eine zentrale Ansprechperson abgewickelt wurde. Für uns als Fördernehmer war das ein entscheidender Vorteil, da es den Prozess ermöglicht hat, das Projekt bestmöglich und schnell umzusetzen. Perfekt!

Würdet ihr den Cluster an andere weiterempfehlen?

Wir würden den Cluster auf jeden Fall allen Unternehmen und Spin-off-Start-ups empfehlen, die im Bereich Life-Science tätig sind, weil der Cluster einen sehr großen, wirklich messbaren Mehrwert für die Mitglieder und Unternehmer bietet.

HERZENSAPP

Oliver: Ich bin Oliver Wimmer, und das neben mir ist Konstantin Pollanz. Wir kommen von der HerzensApp. Mit unserer App digitalisieren wir die mobile Hauskrankenpflege, damit Pflegekräfte mehr Zeit bei den Patient:innen verbringen können und weniger mit administrativen Aufgaben beschäftigt sind. Das erreichen wir insbesondere durch den Einsatz neuer Technologien, wie beispielsweise Künstlicher Intelligenz.

Konstantin: Wir sagen gern, wir geben der Pflege die Menschlichkeit zurück.

Wofür steht euer Unternehmen, welche Vision treibt euch an?

Oliver: Die Vision ist klar definiert: Wir möchten den Stand der Pflege voranbringen, die Pflege unterstützen und ein würdevolles Altern ermöglichen. Wir sind überzeugt, dass die Zukunft der Gesundheitsversorgung im eigenen Zuhause stattfinden wird. Dabei möchten wir helfen, indem wir ein breites Netzwerk an Pflegekräften aufbauen, sodass Pflege schnell und flächendeckend in ganz Österreich verfügbar ist.

Konstantin: Unsere Software ermöglicht es Pflegekräften, alle Aufgaben des Arbeitsalltags zu erledigen – von der Dokumentation über die Zeiterfassung bis hin zur Klientenverwaltung und anderen Unternehmensprozessen. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine einfache und benutzerfreundliche Handhabung.

Worum geht es in eurem Enabling Transformation Projekt?

Konstantin: In unserem Digitalisierungsprojekt bei Enabling Transformation geht es vor allem darum, unsere Unternehmensprozesse zu analysieren und auf dieser Grundlage eine neue Markteintrittsstrategie zu entwickeln. Dabei spielen auch KI-Use Cases eine wichtige Rolle, die aktuell sehr relevant sind.

Wer jetzt nicht auf Digitalisierung setzt, bleibt zurück. Wir müssen daher in diese Infrastruktur investieren, um nicht nur unser eigenes Geschäft zu stärken, sondern auch unseren Kunden eine bessere Infrastruktur zu bieten. Diese Investitionen sind entscheidend für den zukünftigen Erfolg.

Oliver: Die KI eröffnet völlig neue Möglichkeiten, insbesondere die Interaktion mit Software über die eigene Sprache. Für ältere Menschen, die mit der Digitalisierung nicht so vertraut sind, könnte dies der entscheidende Einstieg sein. Darauf legen wir unseren Fokus.

Welche Chancen seht ihr als Unternehmen darin, dass ihr die digitale Transformation aktiv vorantreibt?

Oliver: Der aktuelle Stand der Dokumentation erfolgt noch häufig mit Stift und Papier. Das führt dazu, dass Pflegekräfte während der Arbeit am Patienten die Tätigkeit unterbrechen müssen, um zu dokumentieren, was vor allem bei älteren Menschen, bei denen Vereinsamung ein Thema ist, problematisch ist. Die Möglichkeit, mit Sprache zu dokumentieren, stellt einen echten Wendepunkt dar. Pflegekräfte können nun interaktiv mit den Patienten sprechen, dabei die Tätigkeiten erklären und deren Auswirkungen aufzeigen. Das Handy hört zu und dokumentiert automatisch. Dadurch fühlt sich der Patient stärker eingebunden, die Vereinsamung verringert sich, und es entsteht eine Win-Win-Situation für alle. So sollte man die Digitalisierung betrachten – wie kann sie für alle einen echten Mehrwert schaffen?

"Der Cluster bietet uns zahlreiche wertvolle Kontakte in die Branche, wodurch wir uns sehr gut positionieren konnten. Wir arbeiten gerne mit dem Cluster und dem Netzwerk rundherum zusammen, um uns weiter zu entfalten. "

Warum habt ihr die Förderung beantragt und welche Erfolge habt ihr bisher erzielt?

Konstantin: Wir haben die Förderung beantragt, weil wir in der Digitalisierung noch viel Potenzial gesehen haben. Die Erfolge, die wir bisher erzielt haben, sind für uns riesig.

Oliver: Vielleicht nicht nur für mich, sondern für jeden Einzelnen in Österreich, der Pflege oder Betreuung sucht. Eine der maßgeblichen Entscheidungen, die wir im Projekt getroffen haben, war, dass wir die gesamte Journey des Patienten begleiten möchten. In diesem Zusammenhang haben wir das größte Vergleichsportal für Pflegeanbieter veröffentlicht, mit über 400 Anbietern, die miteinander verglichen werden können. Das war ein riesiger Erfolg.

Konstantin: Nicht nur, dass wir näher an den Kunden dran sind, sondern auch in der gesamten Branche haben wir uns einen Namen gemacht. Die Agenturen kennen uns und gehen anders auf uns zu. Es ist nicht mehr so, dass wir sie ansprechen müssen, sondern sie kommen proaktiv auf uns zu und fragen, wie sie ihre Angebote und Dienstleistungen besser den Familien zur Verfügung stellen können. In einem Markt, der zuvor sehr intransparent war, ist das einfach eine tolle Entwicklung.

Oliver: Der Social Impact, den wir dadurch erzielt haben, ist enorm. Wir konnten vielen Familien, die Pflege suchen, wirklich helfen.

Welche KI-Use Cases habt ihr im Rahmen des Projekts analysiert?

Konstantin: Die KI-Use Cases, die wir im Projekt analysiert haben, haben uns viele Umsetzungsmöglichkeiten aufgezeigt. Viele davon sind noch in der Entstehungsphase und wurden noch nicht umgesetzt, da der Markteintritt Priorität hatte. Aber in Zukunft sehen wir besonders im Bereich der KI-Agenden großes Potenzial.

Ich denke, in Bezug auf interne Prozesse verfahren wir wie viele Unternehmen, indem wir teilweise Marketingunterlagen, Grafiken und Texte vorformulieren. Als IT-Unternehmen kommt man jedoch nicht darum herum, auch beim Coding auf solche Methoden zurückzugreifen. Das Erstellen von Skripten spart einfach enorm viel Zeit.

Welche Überraschungen oder unerwartete Entwicklungen habt ihr erlebt?

Konstantin: Eine Herausforderung, die wir im Laufe des Projekts festgestellt haben, war, dass wir den Endkunden extrem gut verstehen müssen: Wie bewegt er sich auf der Website oder Software von A nach B? Was ist sein User Flow? Worauf legt er Wert? Sind manche Funktionen zu versteckt? Es ging darum, herauszufinden, wie man die Conversion am besten optimieren kann. Das war wirklich ein Katz-und-Maus-Spiel.

Oliver: Eines der Tools, die uns besonders geholfen haben, war eines, wo wir das Nutzerverhalten unserer User auf der Plattform sehen konnten, und dort haben wir wahnsinnig viel unerwartete Nutzung gesehen, und die dann mit unserem Berater immer wieder im Ping Pong abgeglichen, Thesen aufgestellt, woran es liegen könnte, diesen Thesen dann versucht zu verbessern und haben da wahnsinnig viel Iterationen von unserer Plattform gehabt, um sie dann wirklich zu schleifen wie einen Diamanten.

Wie geht die Reise weiter? 

Oliver: Der nächste Schritt ist, unsere Services weiter auszubauen. Nachdem wir bereits Betreuungsagenturen gelistet haben, planen wir als Nächstes, auch selbstständige Pfleger hinzuzufügen, die direkt zu den Patienten fahren. Im Anschluss möchten wir auch in Deutschland expandieren, da auch dort die gleiche Problematik besteht. Wir sehen große Chancen, sowohl unser Produkt als auch unseren Impact weiter zu vergrößern.

Wie würdet ihr die Zusammenarbeit mit euren externen Beratern beschreiben? 

Oliver: Ich bin persönlich sehr zufrieden, weil wir die Möglichkeit hatten, mit Experten über unsere digitale Strategie und weitere Geschäftsprozesse zu sprechen und diese Erkenntnisse dann intern weiterzuentwickeln.

Was war neu für euch in dieser Zusammenarbeit? 

Konstantin: Der Cluster war von Anfang an involviert, was für Förderprojekte wirklich untypisch ist. Statt wochenlang an Anträgen zu arbeiten, hat sich der Cluster direkt mit uns zusammengesetzt, um gemeinsam Potenziale zu identifizieren und die bestmögliche Umsetzung zu planen.

Welche Potenziale seht ihr für euer Unternehmen durch das Netzwerk?

Oliver: Der Cluster bietet uns zahlreiche wertvolle Kontakte in die Branche, wodurch wir uns sehr gut positionieren konnten. Wir arbeiten gerne mit dem Cluster und dem Netzwerk rundherum zusammen, um uns weiter zu entfalten.

Konstantin: Was ich am Cluster besonders wertschätze, ist das umfangreiche Angebot, das von Vernetzungsevents und Beratungen bis hin zu Förderprojekten reicht. Zudem erhalten wir wertvolle Unterstützung bei Messen und beim Markteintritt. Diese umfassende Hilfe ist für uns von unschätzbarem Wert. Deshalb empfehlen wir den Cluster auch bereits anderen Unternehmen im Gesundheitsbereich.

Ihre Ansprechpartnerin

Laura Daviña König, MSc

Projektleitung Enabling Transformation

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